Einer der schwersten Schwertransporte in der Region seit Jahren wird Anfang der kommenden Woche Straßen zwischen Adelebsen und Hardegsen lahmlegen: Am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. April, wird dort ein 287 Tonnen schwerer Transformator auf einem 54 Meter langen Spezialfahrzeug transportiert.
Benötigt wird der Transformator für eine Umspannstation der künftigen Nord-Süd-Stromtrasse Südlink des Netzbetreibers Tennet bei Hardegsen. Zusammen mit dem Transportfahrzeug kommt der Transformator auf 528 Tonnen Gesamtgewicht – viel zu schwer für normale Brücken. Zudem sind nicht alle Fahrwege zwischen Adelebsen und Hardegsen für die Maße von 54 Metern Länge, 4,10 Metern Breite und 4,70 Metern Höhe ausgelegt.
Daher geht es nicht auf direktem Wege nach Hardegsen. Unter anderem ist die Brücke der Landesstraße 554 über die Bahnstrecke östlich von Adelebsen zu schwach, erklärt Transportleiter Florian Kopp vom Tief- und Straßenbauunternehmen FK. Stattdessen wird der Schwertransport zunächst den Weg über Wibbecke und dann weiter nach Lödingsen nehmen. Von dort geht es über die L 554 weiter über Harste nach Parensen, wo der Transport am Dienstagabend Station macht. Am Mittwoch fährt der Schwertransporter weiter nach Nörten-Hardenberg und von dort über Lütgenrode zum Bestimmungsort östlich von Hardegsen.
Und diese Strecke muss besonders vorbereitet werden. Über die zeitweise Entfernung von Lampenmasten und Straßenschildern hinaus müssen vor allem Brücken verstärkt werden. Das, erläutert Transportleiter Kopp, geschieht mit sogenannten Fly-Over-Brücken, einer Art von Pontonbrücken. Die werden über die bestehenden Brücken gelegt und nehmen die gewaltige Last auf. Die gesamte Strecke wird von Dienstag, 25. April, bis zum Donnerstag zumeist ganz gesperrt und nur zeitweise in kleineren Abschnitten eingeschränkt befahrbar sein, teilt die Northeimer Polizei mit.
Zurzeit steht der Transformator auf einem 66 Meter langen, 32-achsigen Tieflader-Spezialwaggon der Bahn auf einem Gleis auf dem Gelände des Solarparks der 3U-Holding bei Adelebsen. Dort wird er am Montag der kommenden Woche morgens auf einen Spezial-Straßentransportfahrzeug umgeladen, der sich am Dienstagmorgen auf den Weg nach Hardegsen machen soll.
Der Riesentransformator hat bereits einen langen und komplizierten Weg hinter sich. Gefertigt im niederländischen Niederegge, kam er per Binnen-Motorschiff nach Duisburg. Im dortigen Hafen wurde er auf den 66 Meter langen Spezial-Schienentieflader umgeladen. Die Bahnfahrt zum derzeitigen Abstellort in Adelebsen dauerte dann weitere zwei Wochen.
Der Trafo-Transport kommende Woche ist nur der Auftakt. Vier weitere Trafos müssen in Hardegsen installiert werden. Im laufenden Jahr wird noch ein weiterer geliefert, erklärt Kopp. 2018 folgen zwei weitere, der letzte kommt 2019.